Georgetown

Die Hauptstadt Guyanas liegt an der Mündung des Demeraraflusses in den Atlantik. Etwa 33.000 Einwohner zählt die Stadt an sich, im weitläufigen Einzugsgebiet entlang der Küste leben weitere 135.000 Menschen. Einige Stadtviertel liegen fast einen Meter unter dem Meeresspiegel. Die so genannte Seawall (eine 200 km lange Deichanlage) schützt Georgetown und andere Siedlungen vor Überflutungen. Zahlreiche Entwässerungskanäle durchziehen die Stadt. Der Wasserstand wird durch z.T. noch aus der holländischen Kolonialzeit stammende Koker (Schleusentore) geregelt. Die Wasserwege sind nicht selten mit dem aus Indien eingeführten Lotus bewachsen. Auch ansonsten bietet die Stadt mit zahlreichen Alleen und kleinen Parks ein recht grünes Bild was ihr den Beinamen „Gartenstadt der Karibik“ eintrug. Leider sind viele der Grünanlagen aufgrund fehlender Mittel ziemlich verwildert und auch die wunderschöne viktorianische Holzarchitektur aus dem 19. Jahrhundert verfällt zunehmend, da für die Instandhaltung und Sanierung meist kein Geld vorhanden ist.

Gegründet wurde Georgetown unter dem Namen Longchamps während der französischen Besatzung der Kolonien Demerara und Essequibo von 1781 bis 1784. Als die Kolonien zurück an die Niederlande fielen wurde die Stadt in Stabroek umbenannt. Heute trägt diesen Namen noch der größte Markt der Stadt. Nachdem sich die Briten ab 1803 als Kolonialmacht in Guyana etablierten, erhielt Georgetown zu Ehren des britischen Königs George III. den bis heute bestehenden Namen. Georgetown ist in vielerlei Hinsicht das Zentrum Guyanas. Hier befindet sich neben dem Sitz der Regierung auch fast die vollständige Verwaltung des Landes ebenso wie die Zentralen der meisten Unternehmen des Landes. Der Seehafen in Georgetown ist zugleich auch der Haupthafen von Guyana. Für internationale Besucher ist die Hauptstadt das Tor zum Hinterland.